Das Projekt „Babybedenkzeit“ gibt Jugendlichen die Möglichkeit, sich als „Eltern im Praktikum“ auszuprobieren. Die computergesteuerten Babysimulatoren sind hierfür ein geeignetes Medium, da sie Bedürfnisse und Reaktionen wie echte Babys zeigen. Durch Computersteuerung können verschieden anstrengende Tagesabläufe (Aufzeichnungen von Eltern waren die Grundlage) und Stufen der Schwierigkeit eingestellt werden. Durch einen Chip am Handgelenk können nur die Jugendlichen selbst das Baby versorgen, eine Weitergabe – z. B. an die eigenen Eltern – ist nicht möglich. Am Ende des Projektes werden die Daten des Simulators ausgewertet, die Jugendlichen bekommen eine Rückmeldung, ob sie ihr „Baby“ gut versorgt haben oder ob zum Beispiel Vernachlässigungen oder grobe Behandlung vorlag.
Das seit Oktober 2007 im Landkreis Wittmund durchgeführte Projekt zeigt den Schülerinnen und Schülern, dass ein Baby eine Menge Verantwortung mit sich bringt, soll aber in keiner Weise abschreckend wirken. Ziel ist es, Elternschaft realistisch zu erleben und romantische Vorstellungen aus dem Fernsehen, gepaart mit der Sehnsucht nach einer heilen Familie, besser einschätzen zu können.
Die Mitarbeiterinnen des Präventionsrates versehen in der Projektwoche eine "Rund-um-die-Uhr-Rufbereitschaft", falls es zu Problemen in den Familien kommen sollte, denn das Baby schreit auch nachts und will gefüttert werden.
Flankierend werden die Jugendlichen auch über Kosten eines Säuglings, zum Beispiel für Nahrung und Kleidung aufgeklärt.
Das Projekt wird finanziell durch die Anschaffung und Wartung der Babysimulatoren von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Wittmund gefördert.
Foto: Anzeiger für Harlingerland v. 29.4.13 Hinten links: Eilien Meyer, Präventionsrat
|